Vom Gynäkologen zur Pipelineverfasst am 12.04.2012 von Carmen Schulz

Schweißnähte und zerstörungsfreie Prüfverfahren sind aktuell Thema am Schreibtisch gegenüber. Neue mehrkanalige Ultraschallprüfverfahren erlauben beispielsweise die Überprüfung von Schweißnahten in Echtzeit, erfordern zugleich jedoch gewisse Kompetenzen bei der Interpretation der Ergebnisse. Meine Verwunderung war mir ins Gesicht geschrieben, als ich beim Blick auf den Rechner eine Präsentation mit Ultraschallbildern von schwangeren Frauen sah.

Die Medizin als Ursprung der Innovation

Die Erklärung scheint simpel. In der Medizin werden häufig Verfahren entwickelt, die in erster Linie dem Patienten zu Gute kommen. Der Forschungsaufwand hierfür ist zeit- und kostenintensiv. Mit zeitlicher Verzögerung finden die erforschten Verfahren neue Anwendungsgebiete – so auch der sogenannte Ultraschall.

Die Sonographie, die fälschlicherweise umgangssprachlich als Ultraschall bezeichnet wird, ist „die Anwendung von Ultraschall als bildgebendes Verfahren zur Untersuchung von organischem Gewebe in der Medizin und Veterinärmedizin sowie von technischen Strukturen“ (Wikipedia). Sie ermöglicht mittlerweile sogar schon 4 D-Ultraschallbilder von Ungeborenen. Damit ist eine realistische Abbildung des Babys im Mutterleib durch eine dreidimensionale Abtastung möglich und gleichzeitig können Bewegungen und Mimiken in bewegten Bildern aufgezeichnet werden. Ein Beispiel dieser 4 D-Technik sah ich nun also auf dem Rechner gegenüber. Ein bisschen gruselig finde ich das schon!

Von der Medizintechnik in den Prüfalltag

Es ist mir absolut einleuchtend, dass diese neuen medizinischen Prüfverfahren analog auch in anderen Branchen Einzug halten beispielsweise in der zerstörungsfreien Prüfung. Auch eine Art der Innovation.

Dennoch muss ein Innovationstransfer in andere Branchen auch mit Bedacht geschehen. Beispielsweise wurden 1896 die bereits bekannten Röntgenstrahlen dazu benutzt , um die Passgenauigkeit von Schuhen zu überprüfen (www.radiologie.de). Damals war das Wissen um die negativen Auswirkungen eben noch nicht bekannt.

 

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