Diabetes = Insulin?verfasst am 08.05.2012 von Carmen Schulz

Diabetes ist sicherlich eine der großen „Volkskrankheiten“ in diesem Jahrhundert. Diabetes I und Diabetes II sind Begriffe, die ich schon gehört habe. MODY ist mir in diesem Zusammenhang noch nicht untergekommen, dabei betrifft der Diabetes-Typ MODY gerade die junge Generation: Maturity Onset Diabetes of the Young, was so viel heißt wie Auftreten eines Diabetes in vergleichsweise jungen Jahren. Ein Grund für mich mal näher hinzuschauen.

Also, es gibt heute ca. acht Millionen Menschen auf dieser Welt mit der Diagnose Diabetes mellitus. Der große Teil davon, nämlich 30 %, ist über 60 Jahre alt aber nur 0,1 % unter 20. Der Diabetes mellitus vom Typ 2 ist mit ca. 85 % der Typ Diabetes, der am meisten verbreitetet ist, gefolgt vom Typ 1 mit ca. 5 %. Viele Gene sowie diverse Umweltfaktoren (= multifaktorielle Verursachung) führen zu dieser Erkrankung. Und dann gibt es da noch die verbleibenden 5 % Diabetiker, deren Erkrankung auf eine Veränderung in den Genen zurückzuführen ist und erblich ist.

MODY-Diabetes setzt also eine angeborene Erbgutveränderung voraus. Da diese Erbgutveränderung in verschiedenen Genen stattfinden kann, unterteilt man 11 verschiedene MODY-Typen. Das besondere daran ist, dass manche MODY-Typen keine Behandlung mit Insulin erfordern! MODY 2 beispielsweise bekommt man durch Blutzuckerkontrollen, entsprechende Ernährung und viel Sport auch ohne medikamentöse Therapie in den Griff. MODY 3 kann sich mit dem Alter immer mehr ausprägen, aber die Insulintherapie kann bei entsprechender Ernährung und bei der Einnahme von Sulfonylharnstoffen vermieden werden. Diese beiden MODY-Typen betreffen zwar nur ca. 100.000 Menschen in Deutschland, aber diese könnten mit dem Wissen um ihre genetische Disposition auf eine lebenslange Insulin-Therapie verzichten, was eine Steigerung der Lebensqualität mit sich bringen würde.

Da das Auftreten dieser Diabetes-Form so selten ist, wird sie auch häufig übersehen. Dabei gibt es eindeutige Hinweise, die eine nähere Untersuchung sinnvoll machen wie das vermehrte Auftreten von Diabetes in der Familie oder das frühe Auftreten im Jugend- oder frühen Erwachsenenalter. Oftmals haben die betroffenen auch kein Übergewicht und der Diabetes kommt erst während einer Schwangerschaft zum Vorschein. Die Kosten dafür übernehmen übrigens die Krankenkassen.

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